Gibt es ein Heilpraktiker Studium?

Berufe und Studiengänge im Bereich Gesundheit sind sehr gefragt. Ein Studium im Bereich Heilpraxis oder Naturheilkunde gibt es jedoch nicht, ebenso wenig wie eine klassische Ausbildung. Um Heilpraktiker/in zu werden, muss man eine Prüfung vor dem Gesundheitsamt erfolgreich ablegen (die sogenannte Heilpraktikerprüfung). Wie man sich darauf vorbereitet, ist einem selbst überlassen. Wer ein akademisches Studium in dieser Richtung absolvieren möchte, kann aber in angrenzenden Gebieten fündig werden.

Osteopathie als Option

Osteopathie ist eine Spezialisierungsform auch im Bereich der Heilpraxis oder im Bereich der klassischen Medizin. Nur Heilpraktiker oder Ärzte dürfen osteopathisch tätig werden. Osteopathie bildet einen eigenen Teilbereich der Medizin. Hier wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt mit dem Grundgedanken, die Selbstregulation des menschlichen Körpers zu unterstützen. Osteopathen behandeln dabei nur mit den Händen, es gibt keine medikamentöse Behandlung oder chirurgische Eingriffe. Hier geht es nicht darum, gegen Erkrankungen medizinisch vorzugehen, sondern Gefäß- und Nervenstörungen und -blockaden zu lösen.

Wo kann man Osteopathie studieren?

In Deutschland gibt es den recht jungen Studiengang Osteopathie. Verschiedene Hochschulen bieten einen solchen Studiengang an. Sowohl als Bachelor als auch als Master kann man sich in diesem Bereich akademisch ausbilden lassen. Somit kann man sich mit dem Abschluss als akademisch qualifizierter Therapeut versuchen, allerdings ist der genaue Vorteil dieses Studiengangs noch nicht abschließend ersichtlich. Da auch Heilpraktiker und Ärzte in diesem Bereich tätig sind, ist die genaue Rolle dieses akademischen Studiengangs noch nicht in der beruflichen Praxis klar.

Ein Studium der Osteopathie kann aber auch vorteilhaft sein, wenn man beispielsweise eine Ausbildung zum Heilpraktiker gleichzeitig oder anschließend absolviert. Man bringt auch aus dem Studium schon umfangreiche Kenntnisse mit, um die Heilpraktikerprüfung ohne größere Schwierigkeiten bestehen zu können. Wer sich somit im Bereich Osteopathie spezialisieren will, für den könnte dieser Studiengang eine sinnvolle Alternative sein.

Hochschulen im Überblick

Bisher bietet die Hochschule Fresenius, die Dresden International University, die SRH Hochschule für Gesundheit Gera (nur Bachelor), das SHB Institut Körperbezogene Therapien (nur Bachelor) sowie die Hochschule für Gesundheitsorientierte Wissenschaften Rhein-Neckar (Bachelor als Zusatzqualifikation für Mediziner und Psychotherapeuten) einen Studiengang Osteopathie an.

Weitere Option: B.Sc. Naturheilkunde und komplementäre Heilverfahren

Die private Fernhochschule Diploma bietet mittlerweile eine weitere mögliche Alternative als Studiengang an. Im Fernstudium Naturheilkunde und komplementäre Heilverfahren wird schulmedizinisches und naturmedizinisches Wissen im entsprechenden Umfang vermittelt. Ein wichtiges Ziel ist es, auf die Heilpraktikerprüfung beim Gesundheitsamt vorzubereiten. Nur in diesem Zusammenhang ist das Fernstudium sinnvoll, auch wenn dieses zum eigenen akademischen Abschluss des Bachelor of Science (B.Sc.) führt. Der Studiengang ist akkreditiert und staatlich anerkannt.

Der Studiengang ist ein Bachelor-Studiengang mit der Regelstudienzeit von sieben Semestern. Er besteht aus Online- und Präsenzveranstaltungen. Es handelt sich somit um ein Vollzeit-Studium, das teilweise an einem der Studienorte absolviert werden muss.

Im weiteren Studienverlauf sind unterschiedliche Spezialisierungen möglich, darunter Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin und Europäische Naturheilverfahren. Da es sich bei Diploma um eine private Hochschule handelt, müssen Studiengebühren gezahlt werden. Der gesamte Studiengang kostet etwa 8.900 Euro.

Schon gewusst? Am BTB Bildungswerk für therapeutische Berufe gibt es 2021 die Möglichkeit, die Ausbildung zum Heilpraktiker mit verschiedenen Fachrichtungen zu kombinieren. Mehr dazu hier oder unter btb.info/heilpraktiker-fachrichtung.