Sektoraler Heilpraktiker für Physiotherapie

sektoraler-heilpraktikerAls Physiotherapeut haben Sie die Möglichkeit, eine Heilpraktikererlaubnis in der Physiotherapie zu erlangen. Sie sind dann zusätzlich Sektoraler Heilpraktiker für Physiotherapie und können entsprechende Leistungen den Patienten anbieten.

Somit können Sie unabhängig von einer ärztlichen Verordnung in diesem Bereich Leistungen direkt anbieten und auch direkt mit dem Patienten abrechnen. Patienten haben so die Möglichkeit, heilpraktische Lösungen im Bereich Physiotherapie direkt bei Ihnen nachzufragen.

Der Weg zum Sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie ist für jeden Physiotherapeuten möglich. Das Erlaubnisverfahren ist allerdings in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Das ist dank einer neuen Leitlinie etwas vereinheitlicht worden, dennoch müssen Sie sich für das genaue Vorgehen am besten am zuständigen Gesundheitsamt informieren.

Was ist der Sektorale Heilpraktiker?

Der Begriff “sektoral” beschreibt einen Bereich, der sich eindeutig von anderen Bereichen abgrenzen lässt. Heilpraktiker ist dann die Bezeichnung einer Ausübung von entsprechenden heilpraktischen Verfahren. Ein Sektoraler Heilpraktiker ist somit als Zusatzqualifikation in einem bestimmten Gebiet zu verstehen, in dem man bereits Leistungen anbietet oder tätig ist.

Mit dieser Zusatzqualifikation dürfen dann nur heilpraktische Verfahren in genau dem definierten Gebiet angewandt werden. Es handelt sich somit um eine beschränkte Heilerlaubnis. Neben dem Sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie gibt es noch den Sektoralen Heilpraktiker für Psychotherapie und den Sektoralen Heilpraktiker für Podologie. Ein ganzheitlicher Heilpraktiker ist dann unbeschränkt tätig.

Voraussetzungen für den sektoralen Heilpraktiker

  • Mindestens 25 Jahre
  • Führungszeugnis ohne Eintragungen
  • Attest über die eigene physisch und psychisch Gesundheit
  • nachgewiesener Physiotherapeut oder Physiotherapeutin
  • Nachweis eines Weiterbildungskurses zum Sektoralen Heilpraktiker

Bei Antrag auf Erlaubniserteilung müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen, um die Erlaubnis zu erhalten. So gilt ein Mindestalter von 25 Jahren. Zudem muss ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintragungen vorgelegt werden, nicht älter als drei Monate, sowie ein ärztliches Attest, das bestätigt, dass Sie physisch und psychisch geeignet sind, eine heilpraktische Tätigkeit auszuüben.

Dann müssen Sie natürlich nachgewiesener Physiotherapeut oder Physiotherapeutin sein, in einigen Bundesländern wird zusätzlich eine mehrjährige Berufserfahrung verlangt. Weiterhin muss ein Nachweis eines Weiterbildungskurses zum Sektoralen Heilpraktiker erfolgen. Der Kurs muss mindestens 60 Unterrichtsstunden umfassen.

Inhalte der Ausbildung 

Die Ausbildung selbst ist nicht gesetzlich geregelt, aber die Erlaubniserteilung schon. Daraus ergeben sich auch die geforderten Inhalte, die bei einer Erlaubniserteilung vorliegen müssen. Es gibt zwei Bereiche, die in der Ausbildung wichtig sind.

Das ist die Berufs- und Gesetzeskunde, in der die beruflichen und gesetzlichen Grenzen zur Ausübung der heilpraktischen Tätigkeit aufgezeigt werden, sowie der Bereich Diagnostik und Indikationsstellung, in der Inhalte zu Diagnose, Erkrankungen, Therapien beigebracht werden und das Erkennen von Erkrankungen, die nicht physiotherapeutisch behandelt werden können.

Dauer & Ablauf der Ausbildung

Die Mindestdauer kann sich zwischen den Bundesländern unterscheiden, üblich sind aber mindestens 60 Unterrichtseinheiten zu jeweils 45 Minuten. Wie genau die Ausbildung zeitlich ausgestaltet wird, hängt von den einzelnen Schulen ab. Hier gibt es ganz unterschiedliche Modelle. Kompaktunterricht innerhalb kürzester Zeit können ebenso belegt werden wie berufsbegleitende Kurse in den Abendstunden oder Wochenenden über einige Monate verteilt. Informieren Sie sich dafür bei der Schule, die für Sie infrage kommt.

Die Kosten der Ausbildung

Da es sich nicht um eine geregelte Ausbildung handelt, müssen Sie die Vorbereitung selbst finanzieren. Die genauen Kosten hängen von der Schule und den Zeitmodellen ab. Seriöse Anbieter informieren im Vorfeld ausführlich über die anfallenden Kosten. Meist werden einmalige oder monatliche Gebühren erhoben. Neben diesen Gebühren müssen Sie auch noch die Prüfungskosten am Gesundheitsamt sowie Kosten für Lehrmaterialien einrechnen.

Das Spektrum der Kosten bei den Schulen bewegt sich im niedrigen bis oberen dreistelligen Bereich. Die Preise starten bei 240 Euro für Kompaktseminare. Im Normalfall bewegen sich die Preise der Schulen zwischen etwa 550 Euro und 800 Euro. Auch hier informieren Sie sich am besten bei den Schulen direkt.

Prüfung

Das Prüfungsverfahren ist in den einzelnen Bundesländern weiterhin unterschiedlich gehandhabt. In vielen Bundesländern ist es ausreichend, wenn Sie eine Prüfung beim Anbieter der Ausbildung ablegen und diese dann nachweisen. Zusätzlich werden die Unterlagen geprüft, damit ausreichend Kenntnisse sichergestellt sind.

Neben dieser Variante ohne Prüfung durch einen Amtsarzt kann es in einigen Bundesländern auch eine amtsärztliche Prüfung geben. Statt an der Schule wird die Prüfung dann am Gesundheitsamt vor einem Amtsarzt abgelegt.

Karriere als Heilpraktiker

sektoraler heilpraktikerPhysiotherapeuten müssen auf eine Überweisung und Verordnungen durch die Ärzte warten, bis sie einen Patienten versorgen können. Ein Heilpraktiker für Physiotherapie darf selbstständig Untersuchungen durchführen und behandeln, sofern sie sich im Bereich Physiotherapie bewegen. Diese Leistungen können dann separat mit den Patienten direkt abgerechnet werden. Die Leistungen sind umsatzsteuerbefreit und so eine gute zusätzliche Sicherung von Einkommen.

Tipp: Die Sektorale Heilpraktiker-Ausbildung bei Thalamus!

Thalamus ist eine etablierte Schule für diversen Ausbildungen und Weiterqualifikationen im Gesundheitsbereich. Darunter auch eine Weiterbildung zum Sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie. Hier bekommen Sie ein flexibles Ausbildungskonzept, das Sie auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden können. Die Ausbildung ist verschiedentlich zertifiziert, um die Qualität zu sichern. Sie ist außerdem AZAV-zertifiziert, somit durch einen Bildungsgutschein förderbar.

Schon gewusst? Am BTB Bildungswerk für therapeutische Berufe gibt es 2021 die Möglichkeit, die Ausbildung zum Heilpraktiker mit verschiedenen Fachrichtungen zu kombinieren. Mehr dazu hier oder unter btb.info/heilpraktiker-fachrichtung.